Die Auswirkungen des Klimawandels im Oppenweher Moor

 

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Minden-Lübbecke besuchte am Jahresende mit Umweltdezernent Herrn Freiberg, Umweltamtsleiterin Frau Dr. Wallberg, der Naturschutz- Arbeitsgruppenleiterin Frau Vortherms und Kerrin Obracy von der BUND Diepholzer Moorniederung das Naturschutzgebiet Oppenweher Moor. DIE GRÜNEN informierten sich über die Pflegemaßnahmen des Moores und die Entwicklung der Kranichbestände.

Das Naturschutzgebiet liegt in der naturräumlichen Einheit „Diepholzer Moorniederung“ und besteht aus Hochmoorflächen, Moorwäldern und in den Randbereichen Grünland- sowie einigen Ackerflächen. Seit gut 30 Jahren werden Maßnahmen zur Wiedervernässung und Renaturierung des Oppenweher Moores durchgeführt. Dieses Hochmoor wurde lediglich im bäuerlichen Handtorfstichverfahren abgetorft – nie industriell. So zeigten sich in den letzten Jahren in den gut vernässten Torfstichen eindrucksvolle Erfolge, die durch die Trockenheit der letzten beiden Sommer bedroht sind. Einige Torfstichsenken enthielten nur wenig Wasser.

Ziel ist es das ca. 460 ha große Oppenweher Moor mit gezielten Pflegemaßnahmen in seiner ursprünglichen Form erhalten. Das konkurriert oftmals mit den Interessen der Vögel, die nach entsprechenden Nistplätzen suchen. Die Kranichbestände entwickeln sich jedoch sehr gut. Die Kranichzähler melden vom Großraum Dümmer, dem südlichen Niedersachsen und dem angrenzenden NRW für den Oktober diesen Jahres einen Durchzug von ca. 35.000 Kranichen. Die offenen Moorflächen dienen dem Kranich als Rastplatz, doch zum Schlafen ziehen sie sich ins Rehdener Geestmoor zurück, in Gewässern mit Flachwasserbereichen.

„Frau Obracy leitet und koordiniert mit ihrem Team BUND Diepholzer Moorniederung die Pflegemaßnahmen im Oppenweher Moor mit hohem Engagement und meistert die unterschiedlichen Ansprüche des Moores als Vogelschutzgebiet und Überlagerungen von Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebieten hervorragend“, lobt Cornelia Schmelzer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag Minden-Lübbecke die Biologin. „Allerdings sind wir der Auffassung, dass für diese vielfältigen Aufgaben und durch den Klimawandel verursachten umfangreichen Pflegemaßnahmen zum Schutz des Oppenweher Moores mehr EU-Fördermittel benötigt werden“.

Die warmen Sommer machen dem Moor besonders durch den Klimawandel in den renaturierten Flächen zu schaffen und so versucht man zum Beispiel durch den Bau von Spundwänden das Wasser im Moor zu halten. Auch die Arbeitseinsätze zur Entfernung von unerwünschten jungen Birken, die dem Moor das lebensnotwendige Wasser entziehen und die Moorpflanzen unterdrücken, werden immer umfangreicher.

Zur Unterstützung der Pflegemaßnahmen  besteht eine naturschutzfachliche Betreuung für eine Landschaftspflegeschäferei durch jährlich aktualisierte Beweidungspläne. Zum Erhalt und zur Verbesserung des Moores wird die Durchführung von Mäh-, Mulch- und Entbirkungsmaßnahmen, teils mit eigenen Maschinen des BUND Diepholzer Moorniederung durchgeführt, aber auch mit Landwirten, die mit Planern, Biologen, Landschaftsplanern und Umweltwissenschaftlern Hand in Hand arbeiten. Vor allem Vogelarten wie Kranich, Raubwürger, Brachvogel oder Wiesenweihe sowie hochmoortypische Pflanzenarten der Roten Liste wie Rosmarinheide, Moosbeere oder Sonnentau profitieren davon.

„Der globale Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. Die heimische Tier- und Pflanzenwelt wird sich im Moor stark verändern und auch die Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften ist davon betroffen“, ist sich auch Herbert Vollmer, grünes Mitglied im Kreisumweltausschuss, sicher „denn kein Tier und keine Pflanze lebt für sich allein. Es geht in Zukunft darum zum Schutz des Oppenweher Moores die Pflegemaßnahmen widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels auszurichten. Denn Moore mindern CO2. Sie machen nur drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen.“

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