Wertstofftonne kommt nicht

 

Zur Einführung der Gelben Tonne zum 01.01.2021 erklärt die Kreistagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Minden-Lübbecke:

„Wir sind nicht zufrieden. Die Einführung der Gelben Tonne ist lediglich eine Maßnahme um die allseits verhassten gelben Säcke abzulösen. Es ist kein Schritt in Richtung verbesserte Wertstoffwiederverwertung, wie sie durch die Einführung einer Wertstofftonne möglich gewesen wäre. Die Wertstofftonne hätte schon früher eingeführt werden können. Denn im März 2015 hatten bereits 10 Kommunen Zustimmung signalisiert und nur die Politik in Porta Westfalica hatte die Wertstofftonne abgelehnt. Das erweist sich jetzt als Boomerang. Zum Glück ist jetzt  eine komplette Zustimmung von allen Kommunen nicht mehr notwendig“, sagt Cornelia Schmelzer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag Minden-Lübbecke.

„Die Vertreter des Kreises Minden-Lübbecke konnten mit der Fa. Landbell, dem Verhandlungsführer des Dualen Systems Deutschland (DSD), leider nicht die Einführung der Wertstofftonne erreichen“, betont Margret Spönemann, grünes Kreistagsmitglied und abfallpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Kreistag Minden-Lübbecke. Mit der Gelben Tonne dürfen ab 01.01.2021 nur Verpackungen mit dem grünen Punkt gesammelt werden. Mit der Wertstofftonne hätte alles aus Kunststoff oder Metall gesammelt werden können. Das DSD hat so verhindert, dass eine zukunftsorientierte, ressourcenschonende Entsorgung von Kunststoff- und Metallabfällen erfolgt.

Die Einführung der Wertstofftonne verzögert sich schon seit 2015 und sie wird nun durch das derzeitige schlechte Verhandlungsergebnis auch in den nächsten 3 Jahren nicht eingeführt. Die Kosten für die Wertstofftonne müssten zwar laut Diktat der Fa. Landbell (DSD) von den Bürgern im Kreis Minden-Lübbecke übernommen werden, aber auf lange Sicht zahlen sich die Mehrkosten durch Recycling und klimaschonende Maßnahmen aus. Leider haben die Verhandlungspartner, Vertreter des Kreises und der Fa. Landbell die Chance zur Umstellung auf eine Wertstofftonne als Teil eines Kampfes gegen Müllberge vertan.

Beim Papier und Glas funktioniert das Sammeln und Recyceln sehr gut. Würde  ausgedientes Plastik und Metall in eine Wertstofftonne wandern, hätte Minden-Lübbecke eine höhere Recyclingquote. Das zeigen viele Beispiele aus anderen Kommunen. Die Stadt Bielefeld hat vorbildlich bereits vor 5 Jahren die Wertstofftonne eingeführt.

Eine zukunftsorientierte Abfallpolitik heißt aus grüner Sicht, dass in allen 11 Kommunen Wertstoffhöfe eingerichtet werden. Wie zum Beispiel in Minden, Bad Oeynhausen und Lübbecke geschehen und in Hüllhorst in Planung. Die Entsorgung von Abfällen muss für die Bürgerinnen und Bürger leicht gemacht werden. So wird die Umwelt geschont und Plastikteppiche im Meer und Mikroplastik in der Nahrungskette verhindert. Sinnvoll wäre auch eine sortenreine Herstellung von Kunststoffprodukten und stoffgleiche Verpackungen. Aber auf solche Verordnungen durch die Bundesregierung warten DIE GRÜNEN schon lange“, erklärt Kreistagsmitglied Margret Spönemann.

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