Aus schnurgerade wird lebendig: Kleine Aue in Espelkamp wird zum Naturparadies

Der ältere Teil des Renaturierungsgebietes der kleinen Aue in Espelkamp war das Ziel des Umweltarbeitskreises der grünen Kreistagsfraktion. Vor Ort wurden sie von Herrn Hagemeier, Leiter der Stadtwerke Espelkamp und Bürgermeister Henning Vieker begrüßt.

Die Vertreter der Stadt Espelkamp berichteten, dass die Stadt vor gut 20 Jahren vor dem Problem stand, dass bei Starkregen die Innenstadt unter sehr hohem Wasserstand litt und die Kanalisation diese Mengen nicht aufnehmen konnte. Auf Grund der stark zunehmenden Bautätigkeit wurde nach Lösungen gesucht um das Regenwasser in Randbereiche abzuleiten.

Seinerzeit war die kleine Aue ein schnurgerades Fließgewässer. Es entstand der Gedanke, die kleine Aue aus dem bisherigen Bett herauszuholen und umzulegen. Der neue Verlauf wurde nicht mehr gradlinig, sondern mäandernd, d.h. kurvenreich mit Platz für Auenwälder geplant.

Die Umsetzung des Projektes ist in 3 Bauabschnitten erfolgt. Der erste Bauabschnitt wurde vor über 20 Jahren umgesetzt. Der letzte, der bis zur Stadtgrenze von Rahden reicht, wurde vor kurzem fertiggestellt.

Die Grünen waren begeistert über den teilweise 4 – 5m hohen Bestand von Weiden, Erlen und Eschen am Verlauf der kleinen Aue., die laut Herrn Hagemeier nicht angepflanzt, sondern sich über Sameneintrag entwickelt haben. In den angrenzenden Feuchtwiesen, die als Speicher für Wassermassen bei Starkregen dienen, hat sich eine interessante Vielfalt an Gräsern und Blühpflanzen entwickelt.

Der Bürgermeister berichtete, dass das Projekt mit 80 % vom Land gefördert wurde, trotzdem hat auch die Stadt erhebliche Summen investiert in ein ökologisch sinnvolles Projekt. Die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Landwirten ist aus seiner Sicht sehr gut gelaufen.

In einem südlichen Teilbereich des renaturierten Bereiches haben sich mittlerweile die gebänderte Prachtlibelle sowie die Azurjungfer angesiedelt, beides Arten, die auf der roten Liste stehen. Dafür werden in diesem Teilbereich die Wasserflächen und -ränder freigeschnitten, da die beiden Libellenarten einen sonnigen Standort benötigen. Die Vertreter der Stadt hoffen, dass sich langfristig auch noch Eule und Steinkauz in den sich noch weiter entwickelnden Auenwälder ansiedeln.

Das Renaturierungsgebiet hat sich zu einem attraktiven Naherholungsgebiet für Radfahrer und Spaziergänger entwickelt und wird von der Bevölkerung gut angenommen.

Cornelia Schmelzer, Fraktionssprecherin der Grünen Kreistagsfraktion: „hier ist ein ökologisches Vorzeigeprojekt entstanden, dass auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie leistet. Dazu ist es aber auch wichtig, dass das Projekt auf der Seite der Stadt Rahden weitergeführt wird. Auch Rahden ist verpflichtet die Richtlinie bis 2027 umzusetzen, deren Ziel ist es: alle Gewässer in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu bringen.“

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