Umweltfreundliche Wege zur Abfallverwertung
Auf der letzten Kreistagsfraktionssitzung der GRÜNEN erläuterte Kreisbaudezernent Lutz Freiberg wie sich die Pohlsche Heide zu einem ressourcenschonenden Entsorgungszentrum, einer „Smart Recycling Factory“ entwickeln kann.
„Wir produzieren pro Jahr und Person 456 kg Müll. Vor allem die weggeworfenen Kunststoffe belasten das Klima und die Umwelt stark. Kreislaufwirtschaft, eine zirkuläre Wertstoffförderung heißt darum die Kurzformel für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz. Dieses Prinzip des grundsätzlichen Wertewandels im Umgang mit knapper werden Ressourcen und den aktuellen Herausforderungen der Energiewende verfolgt auch das neue Leuchtturmprojekt „Smart Recycling Factory“. Im Kreis Minden-Lübbecke hätten wir somit bundesweit ein einzigartiges Projekt mit einer besonderen Konstellation von Abfall- und Recyclingtechnik. In einem regionalen Innnovationszentrum sollen Transfers zwischen Wissenschaft und regionaler Wirtschaft entstehen“, so Cornelia Schmelzer, grüne Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreis Minden-Lübbecke.
Ein Baustein des Projektes ist ein Lern- und Forschungsstandort, um nachhaltige Verfahren zu erforschen. Mit einer Vielzahl von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft sollen neue Forschungs- und Entwicklungsprozesse angestoßen werden. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Minden-Lübbecke und bietet Fachkräften sowie innovativen Existenzgründern interessante Perspektiven. Auch die FH Bielefeld hat die Möglichkeit einen außerhochschulischen Standort an der Pohlschen Heide zu etablieren.
Als weiteren Zweig wird ein Lernort für Umweltbildung eingerichtet. So können Kooperationen mit den Schulen, regionalen Einrichtungen der Umweltbildung und der Biologischen Station ausgebaut werden. Aufklärung ist auch nötig bei der Biomülltrennung. Kunststoffe müssen raus aus dem Biomüll, die zum Beispiel durch die angeblich recycelbaren Plastikbeutel verursacht werden.
„Unsere zukünftige Deponie soll mehr als Rohstoffquelle gesehen werden, um wertvolle Rohstoffe aus Abfällen, unsere Wertstoffe, wiederzugewinnen und damit Klima und Umwelt zu schonen. Dies ist auch wirtschaftlich vorteilhaft und hat das Ziel die Abfallgebühren stabil zu halten. Die Zukunft ist die Wertstofftonne und in einer „Smart Recycling Factory“ aus unseren Wertstoffen wieder neue Produkte zu entwickeln“, erklärt Margret Spönemann, Kreistagsmitglied und abfallpolitische Sprecherin der GRÜNEN.
Ein weiterer Baustein ist die Weiterentwicklung der Pohlschen Heide zu einem regionalen Kompetenzzentrum für neue Energien und Klimaschutz. Sie wird zu einer Anlauf- und Informationsstelle für zukunftsfähige Technologien im Bereich der Regenerativen Energien, des Klimaschutzes und deren praktische Anwendungsbereiche. Regionale Hersteller und Beratungsstellen können dort ganzjährig ausstellen.
Um dieses Gesamtprojekt zu finanzieren werden in einem nächsten Schritt über das Regionalentwicklungsprogramm „Regionale 2022“ Fördermittel beantragt. So sollen insgesamt für das innovative Projekt bis zu 25 Millionen Euro investiert werden und der Kreis wäre mit dem Leuchtturmprojekt „Smart Recycling Factory“ für die Zukunft in der Abfallwirtschaft einzigartig und vorbildlich aufgestellt.