Minden-Lübbecker Grüne positionieren sich zum Umgang mit Menschen in Flüchtlingslagern am Mittelmeer – Solidarität mit Seebrücke Minden
Auch ohne die zusätzliche Belastung durch den Virus sind die Umstände in den Flüchtlingslagern am Mittelmeer menschenunwürdig. Die dort lebenden Menschen verweilen oftmals in Zelten oder unter freiem Himmel. Sie erhalten nur unzureichende Lebensmittel – und Trinkwasserversorgung. Sicher ist in dieser Umgebung nichts. Kumi Naidoo, Generalsekretär von Amnesty-International erklärt zudem: „Das absolute Versagen der europäischen Regierungen bei der Schaffung von sicheren und legalen Zugangswegen für Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, setzt Frauen und Mädchen einer erhöhten Gefahr von Menschenrechtsverstößen aus”.
Das Bündnis „Seebrücke Minden“ erinnert öffentlichkeitswirksam an die Geflüchteten in den Lagern. Unterstützt wird die Seebrücke auch von den Minden-Lübbecker Grünen. „Mit Unterzeichnung der Seebrücken-Petition unterstützen wir die Forderungen der Seebrücke, Geflüchtete aufzunehmen“, kommentiert Kreisverbandssprecher der Grünen, Benjamin Rauer, die aktuelle Lage. Alle geflüchteten Menschen bräuchten Schutz, so Rauer weiter. „Die Entscheidung von Union und SPD, schutzbedürftige Kinder aus griechischen Lagern zu evakuieren ist ein richtiger Schritt. Diese Anzahl auf 50 Minderjährige zu beschränken ist absolut unzureichend und für unser Land ein Armutszeugnis“, fügt Rauer hinzu. Es gäbe genug Platz im Land und zwar weitaus mehr als für 50 Kinder. Bereits 144 Städte, Gemeinden und Kommunen haben sich mit dem Bündnis „Seebrücke“ solidarisch erklärt und unterstützen die Forderungen der Organisation. Auch im Mühlenkreis gibt es mit der Stadt Minden einen „sicheren Hafen“. Somit ist Minden eine Stadt, die sich bereit erklärt hat, Schutzsuchende zusätzlich zu einer gesetzlich vorgeschriebenen Quote schnell und unkompliziert aufzunehmen.
„Die humanitäre Katastrophe in den Lagern kann nicht weiter ignoriert und somit akzeptiert werden. Es wird Zeit, dass alle Politiker gemeinsam die solidarischen Kommunen bei der Aufnahme von Geflüchteten unterstützen und die Situation nicht unnötig hinauszögern, “ positioniert sich Rauer. Die Flüchtlingslager dürften durch die Corona-Pandemie nicht zu einer Todesfalle für die Menschen werden. Deshalb seien humane und schnelle Entscheidungen nötig, um Schutzsuchenden, die vor Krieg und Hunger geflohen sind, ein wenig Sicherheit zu verschaffen.