Die Kreistagsfraktion der GRÜNEN will die Entwicklungsperspektiven der Mühlenkreiskliniken stärken.
„Wir verschließen uns nicht vor einer temporären Schließung des Krankenhauses Rahden, aber der jetzige Zeitpunkt ist falsch gewählt. Bislang liegt kein abgestimmtes und verlässliches Nachfolgekonzept für Rahden vor. Das ist aber ein notwendiger Schritt um auch die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst zu nehmen. Voreilige Beschlüsse werden wir im nächsten Kreistag nicht fällen. Sie dürfen den Neustrukturierungsprozess im Altkreis Lübbecke und im gesamten Kreis nicht gefährden. Der Kreis braucht eine ausreichende und wohnortnahe Versorgung und wir werden die Bürgerinnen und Bürger im Altkreis Lübbecke nicht im Regen stehen lassen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag Minden-Lübbecke, Cornelia Schmelzer.
„Erst wenn ein Gesamtkonzept für die Mühlenkreiskliniken vorliegt, das die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt, können wir uns vorstellen einer temporären Schließung von Rahden zuzustimmen. Dazu müssen auch die Eckwerte der Sanierungskosten für das Krankenhaus Lübbecke auf dem Tisch liegen. Diese Zahlen sind notwendig, um den weitreichenden Umstrukturierungsprozess zu planen. Eine Entscheidung soll zeitnah erfolgen, so dass die Fördermittel für den Kreis Minden-Lübbecke gesichert sind. Eine zukunftsfähige und nachhaltige, medizinische Versorgung ist das vorrangige Ziel.
Das Winterhalbjahr, in dem bekanntermaßen Infektionserkrankungen zunehmend auftreten, steht vor der Tür. Nach unserer Auffassung kann das Rahdener
Krankenhaus an dieser Stelle schwerpunktmäßig Patienten stationär behandeln, die an einer schweren Infektionserkrankung und dadurch bedingt an einer Lungenentzündung leiden“, sagt Siegfried Gutsche, stellvertretender Landrat und Mitglied im Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken.
Unter Berücksichtigung von Landes- und Bundesvorgaben und auf Grund einer veränderten Medizin muss die Krankenhauslandschaft im Mühlenkreis schlanker aufgestellt werden, um wirtschaftlich zu überleben. Dabei ist die öffentliche Trägerschaft auf jeden Fall zu erhalten.