Mit den Plänen der Bundeswehr zum Standortübungsplatz Hille-Wittloge für einen Ausbau des Lande- und Schießplatzes müssen Anwohner mit einer erheblichen Lärmbelästigung rechnen. Dazu nimmt Margret Spönemann, Kreistagsmitglied der GRÜNEN Minden-Lübbecke Stellung:
Es ist absolut unakzeptabel, wenn bei der Infoveranstaltung der Bundeswehr viele Anlieger nicht zugelassen werden und auch die Öffentlichkeit und die Presse außen vor bleiben müssen. Dieses Verhalten hat nichts mit Transparenz und Demokratieverständnis zu tun. Wir GRÜNEN erwarten, dass alle Interessierten umfangreich informiert werden.
Die Lärmbelästigung betrifft nicht nur die direkten Anlieger, sondern auch Anlieger im weiten Umkreis. Innerhalb eines Radius von 2000 m sind es bereits 50 Anwesen. Der in der Nähe liegende Campingplatz ist für viele ein Naherholungs- und Urlaubsgebiet. Durch die Erweiterungspläne der Bundeswehr wird der touristische Wert dieses Gebietes erheblich beeinträchtigt. Die Lärmbelästigung war bei einstigen Schießübungen der Engländer schon enorm. Nach den neuen Plänen der Bundeswehr kommen neben Schießübungen noch Sprengungen und 800 Helikopter-Landungen pro Jahr hinzu. Zur Vorbelastung der jetzigen Hubschrauberlandungen, des Straßenverkehrs der L 770 und die Schießübungen am direkt angrenzenden Schießplatz durch die Kreisjägerschaft, kommt es zu Belästigungen durch die Bundeswehr an Werktagen und durch die Kreisjägerschaft an den Wochenenden. Zu den punktuellen Helikopter-Landungen in Wittloge gehört aber auch der Lärm durch Anflüge und Abflüge, der im weiten Umkreis zwischen Bückeburg und Wittloge wahrgenommen wird.
Auch die Entwicklung der Biotope zur Erhaltung und Vermehrung der Artenvielfalt und der Schutz gefährdetet Arten werden durch das geplante Vorhaben erheblich gestört. Der gesamte Bereich von 150 ha ist ein wichtiger Biotopverbund zwischen dem Großen Torfmoor und der Dümmer-Niederung. Es ist ein wichtiges Gebiet für gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Auf dem großen Areal gibt es Vogelarten wie zum Beispiel den Schwarzspecht, Pirol, Gartenrotschwanz, Rotmilan und Dorngrasmücke.
Die unvorhersehbaren Spitzenlärmwerte, besonders durch Sprengungen werden zu einer unzumutbaren Belastung für alle. Auch Sparziergänger, die Wald und Natur aufsuchen, um Ruhe und Erholung zu finden, sind von den Lärmbelästigungen betroffen.