Die Vergessenen in der Debatte um die Corona-Maßnahmen

Benjamin Rauer, Landtagskandidat im Wahlkreis Minden-Lübbecke 1, ruft dazu auf, in der Diskussion, um die Corona-Maßnahmen niemanden zu vergessen.

Jeden Tag sehen wir die Schlagzeilen in den Nachrichten, in unseren Zeitungen und auf unseren Smartphones: Die Gruppe der Imfgegner*innen geht auf die Straße, um lautstark gegen die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu demonstrieren. Seit Wochen gibt es auch im Mühlenkreis die, als selbsternannte „Spaziergänge“, getarnten Kundgebungen Seite an Seite mit Rechtsradikalen. Auf der anderen Seite stehen die Gegendemonstranten, die sich unter anderem darum sorgen, dass die Impfdebatte von Rechten instrumentalisiert wird.

Doch was ist mit den Menschen, die aufgrund ihrer Gesundheit nicht auf die Straße können? „Die Menschen, die aufgrund ihrer Vorerkrankungen und ihres geschwächten Immunsystems sich gar nicht erst auf die Straße trauen, werden in der Debatte wie stumme Zuschauer behandelt“, sagt Benjamin Rauer, Landtagskandidat für Minden-Lübbecke.

In seinem Bekannten und Freundeskreis gäbe es mehrere Menschen, die sich seit dem Beginn der Pandemie freiwillig isolieren. Aufgrund ihres geschwächten Immunsystems ist es nicht klar, wie groß der Impfschutz bei ihnen ist. „Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass möglichst viele Menschen geimpft sind und sie dadurch mitschützen.“, erklärt Benjamin Rauer. Hierbei handle es sich auch um junge Menschen, die darauf gehofft hatten, durch die Impfungen endlich wieder mehr Freiheit zu gewinnen.

„Für diese Menschen, ist es unfassbar, dass sich so viele gegen eine Impfung wehren und sie damit weiter gefährden.“, so Rauer. Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen leiden vor allem auch, weil wichtige medizinische Eingriffe und Behandlungen aufgrund der derzeitigen Lage in den Krankenhäusern verschoben werden müssen.

„Eine Bekannte von mir ist fassungslos, wie in den Gesprächen über Menschen mit Vorerkrankung gesprochen wird. Sie fragte mich letztens: „Wenn ich an Corona sterben würde, würdet ihr dann auch alle beschwichtigend sagen „Na ja, sie war halt vorerkrankt“?, erzählt Rauer weiter.

Die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit in Deutschland müsse geschützt werden. „Doch dürfen nicht nur die gehört werden, die am lautesten schreien und die am gefährlichsten auftreten“, erklärt er. Als erstes wäre es wichtig, nicht bei unangemeldeten Kundgebungen teilzunehmen, bei denen niemand genau sagen kann, wer da eigentlich die Leitung des “Spaziergangs” übernimmt. Die Debatte um die Corona-Maßnahmen dürfe zudem nicht aus einem egoistischen Standpunkt geführt werden. „Wir müssen alle mitdenken – vor allem auch diejenigen, die durch die Selbstisolation stark unter der Pandemie leiden.“, so Rauer abschließend.

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