Im Dezember des vergangenen Jahres hat der Kreistag das neue Abfallwirtschaftskonzept verabschiedet. Auf Initiative der Kreistagsfraktionen von GRÜNEN und CDU wurden jetzt in drei Anträgen wichtige Ergänzungen zum bestehenden Abfallwirtschaftskonzept vorgeschlagen. Das Ziel ist einerseits die Müllvermeidung und andererseits die Recyclingbemühungen in der Region intensiver umzusetzen.
Cornelia Schmelzer, Vorsitzende der GRÜNEN im Kreistag betont: „Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Sozialprojekten, die mit sozialen Kaufhäusern, Tauschbörsen und Repair-Cafes zur Abfallreduzierung und Ressourcenschonung beitragen sollen. Diese Einrichtungen sollen verstärkt unterstützt und in das Abfallwirtschaftskonzept integriert werden, um die Kreislaufwirtschaft im sozialen Kontext zu stärken. Es geht darum, Nachhaltigkeit und soziales Engagement miteinander zu verbinden”.
Darüber hinaus zielen die Änderungsanträge darauf ab, das Problem der wilden Müllablagerungen zu bekämpfen. Detlef Beckschewe, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion sagt: „Verstärkte Kontrollen und Aufklärungskampagnen sollen weiter ausgebaut werden, um die illegale Entsorgung von Abfall einzudämmen. Die Landschaften im Mühlenkreis verdienen Respekt, wilde Deponien gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch das Wohlbefinden aller Bürgerinnen und Bürger.”
In Minden betreibt der Kreis seit vielen Jahren ein Heizkraftwerk. Dort kommen als Brennstoff sogenannte Ersatzbrennstoffe zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um nicht verwertbaren Müll, wie zum Beispiel Kunststoffe, verunreinigte Pappen oder auch Textilien wie Hygienetücher. Die gewonnene Energie wird als Prozesswärme an ein Industrieunternehmen weitergegeben.
Seit 2020 wird über eine Sanierung und den Ausbau dieser Anlage gesprochen. Vor dem Hintergrund ausufernder Baukosten, stark gestiegener Zinsen und sinkender Abfallmengen ist das geplante Bauprojekt Heizkraftwerk in Minden momentan gestoppt worden. Bevor in den nächsten Jahren die Modernisierung und der Ausbau voranschreiten, favorisieren GRÜNE und CDU eine erneute Bedarfsanalyse, um eine mögliche Überdimensionierung der Anlage zu vermeiden.
“Wir müssen hier sicherstellen, dass unsere Investitionen zukunftsfest sind und den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung im Mühlenkreis entsprechen”, sagt Detlef Beckschewe.„Die vorgeschlagenen Anträge sollen zur weiteren Prüfung und Diskussion in die zuständigen Ausschüsse eingebracht und intensiv beraten werden. Ein Beschluss der Anträge im Kreistag, bedeutet die Fortsetzung einer umwelt- und gesellschaftsbewussten Phase in der regionalen Kreislaufwirtschaft “, sagt abschließend Cornelia Schmelzer.