Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt sind globale Probleme, die jede und jeden von uns betreffen. Sie bedrohen uns und unsere Umwelt mittlerweile ganz direkt, sei es durch Starkregen und Hochwasser, Hitzewellen und Düren oderWaldbrände, wie die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag Minden-Lübbecke, Cornelia Schmelzer, und der sachkundige Bürger Holger Hansing bei ihrem Besuch der Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Petershagen betonen. Hintergrund des Besuchs ist das Verfahren zur Aufstellung des Landschaftsplanes Weseraue, mit dem auf regionaler Ebene vor Ort ein Beitrag zur Minderung dieser globalen Probleme geleistet werden kann und muss.
Allerdings wird gegen diesen Landschaftsplan bereits im Vorfeld viel Stimmung gemacht, wissen die Grünen Ratsvertreter zu berichten. Auch Vertreter der Kreisverwaltung werden persönlich für eine Aufgabe angriffen, zu der die Kreise in NRW per Gesetz verpflichtet sind.
Es wird davor gewarnt, dass Bürgerinnen die Landschaft nicht mehr betreten dürfen, dass Grundbesitzer enteignet werden und absurderweise sogar, dass Schwarzbauten in der freien Landschaft möglicherweise nicht mehr legalisiert werden können, um nur einige der Unwahrheiten zu nennen.
Denn die Fakten sind andere: Die Landschaftsplanung ist ein Instrument, mit dem in einem umfangreichen Beteiligungsprozess und vom Kreistag beschlossen flächendeckend im Außenbereich – und auch nur dort – Regelungen zum Schutz von Natur und Landschaft getroffen werden. Natürlich plant niemand, das gesamte Plangebiet unter Naturschutz zu stellen. Aber dass man in Naturschutzgebieten auf den Wegen bleibt, dass dort beispielsweise Hunde nicht freilaufen oder Feuchtgebiete nicht entwässert werden dürfen und dass in Schutzgebieten nicht gebaut werden darf, war schon vorher jedem selbstverständlich klar. Wer da von Enteignungen spricht, verlässt die Sachebene und schürt stattdessen ganz bewusst Ängste. Dazu passt die aktuelle Kampagne um die ungenehmigten und wachsenden Aktivitäten am Petershäger Anleger, die von Einzelpersonen in diffamierender Weise gegenüber der Kreisverwaltung mit dem Landschaftsplan verquickt werden.
Die GRÜNEN befürworten ein Miteinander von Naturerleben und Naturschutz. Klar ist für sie im Kreistag ebenso wie in der Fraktion des Rates der Stadt Petershagen, der Landschaftsplan Petershagen ist ein schwieriges Unterfangen, in dem Landschaftsnutzung und Landschaftsschutz in Einklang gebracht werden müssen. Denn große Teile des Plangebiets sind so schutzwürdig, dass sie europarechtlich als Vogelschutzgebiet geschützt sind. Aber, es geht um mehr als nur um die Privilegien einzelner Nutzergruppen, die versuchen den Landschaftsplan als ein Gespenst an die Wand zu malen. Es geht darum, dass wir in der Verantwortung stehen, unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Natur zu hinterlassen. Denn sie gibt es noch in der Petershäger Weseraue und sie ist ein Pfund, mit dem die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger wuchern sollten, appellieren die Petershäger Grünen. „Was wir hier vor der Haustür haben, dafür müssen andere weit fahren“.

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