Wildblumensamen aus regionalen Pflanzenarten nutzen

Die Kreistagsfraktionen von GRÜNEN und CDU konnten sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Hoppe in Petershagen überzeugen wie begeistert Gisela Hoppe jeden Tag mit ihrer regionalen Wildpflanzenvermehrung zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt. Um Wildblumensamen vor Ort zu sammeln, in großen Mengen zu vermehren und dann artenreiche Blühmischungen für verschiedene Standorte herzustellen, ist einiges an Wissen nötig. Der Betrieb muss die Herkunft seiner Produkte nachweisen und seine Pflanzen beziehungsweise den Anbau entsprechend zertifizieren lassen, um den Einsatz in der freien Natur zu ermöglichen.

„Während der Markt für Blühmischungen boomt, wird bei dem Besuch immer klarer, unsere Insekten lassen sich nicht einfach so verschaukeln. Sie brauchen regionale Blüten und deshalb auch regionales Saatgut, wie auf dem Hof Hoppe, der mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde ca. 30 verschiedene Wildblumensamen gewinnt und vermehrt. Familie Hoppe hat sich auf die Produktion von Samen spezialisiert und verkauft sie nicht an Endverbraucher*innen.

Wenn wir unserer Tierwelt helfen wollen, sollten die enthaltenen Pflanzenarten einheimisch sein, außerdem ausdauernd und an die Standortbedingungen angepasst, damit eine Blühwiese über Jahrzehnte schön bleibt“, sagt Cornelia Schmelzer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag.

Bei den üblichen Mischungen ist oft zu beobachten, dass nach optischen Kriterien häufig exotische Blumen, aber vor allem ein- und zweijährige Samen wahllos zusammengemischt werden, zuweilen sogar sterile Zuchtsorten, die sich nicht von selbst vermehren können. Gräser fehlen in der Regel ganz, so dass es sich nicht um Blumenwiesen-, sondern eher um ein Blumenbeet- oder Ackerblumen-Saatgut handelt. Eine solche Aussaat keimt im 1. Jahr zwar gut, bringt ein buntes, aber ökologisch nicht sehr hochwertiges Blütenmeer und verabschiedet sich danach aufgrund fehlender mehrjähriger Samen, fehlender Standortanpassung und fehlender Reproduktionsfähigkeit.

Dazu sagt Holger Hansing, Biologe und grünes Fraktionsmitglied im Kreisumweltausschuss: „Erfolgversprechend für ein langlebiges Ergebnis sind Einzel-Saatgut und Wildblumen-Saatgutmischungen heimischer Herkunft, wie wir sie auf den Hof Hoppe gesehen haben. Hier werden heimische Wildblumen und –gräser mit sehr guten Artenkenntnissen vor allem hinsichtlich der Standortansprüche, der Aussaatmenge und dem Blüh- und Konkurrenzverhalten in bis zu 5 Generationen vermehrt. So sind Petershäger Wildblumenfelder positive Verbindungselemente im landesweiten Biotopverbund. Die Blühflächen sind Nektarquellen und fungieren als Trittbrettbiotope innerhalb einer intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft.“

Die Besuchergruppe stand u.a. an einer 2 ha großen Fläche mit wilder Möhre und hörte zahlreiche Insekten brummen. Aber auch Rebhühner, europaweit um 94% zurückgegangen, wurden auf den Petershäger Wildblumenflächen mit Gilbweiderich, Mädesüß, Glockenblumen, Wiesen-Witwenblume, Gewöhnlicher Natternkopf und Odermennig nach Aussage von Gisela Hoppe vermehrt beobachtet. Ebenfalls sind Wiesenschafstelzen und Wachteln häufiger anzutreffen.

Beeindruckt waren die Mitglieder der Kreistagsfraktionen von GRÜNEN und CDU auch vom dem großen Thermohaus, in dem aktuell Wiesenwitwenblumen getrocknet wurden. Sie werden anschließend zusammengefegt, in einem Drescher ausgedroschen und durch Siebe vom Schnittgut gefiltert, um so die eigentlichen Samen zu gewinnen.

Die Besuchergruppe war sich einig: Auf dem Hof Hoppe wird mit viel Herzblut gewirtschaftet. Mit der Entscheidung der Familie Hoppe sich mit Wildblumensaaten ein weiteres Standbein aufzubauen, haben sie kreativ und zukunftsorientiert agiert. Der Hof hat eine vielversprechende Zukunft und es wird nachhaltig gearbeitet. Sogar die trockenen Jahre und die Überschwemmungen in diesem Jahr durch Starkregenereignisse in Petershagen hat die Familie mit ihren Mitarbeiter*innen sehr gut gemeistert.

Gisela Hoppe informiert die Kreis-GRÜNEN und -CDU über ihre Wildblumensaatgutproduktion.

Kreis-GRÜNE und –CDU begutachten die vorgetrocknete Wildblumenernte im Thermohaus auf dem Hof Hoppe.

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