Heute vor 85 Jahren riefen die Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu zerstören. Die Judenverfolgung erreicht mit der sogenannten „Reichspogromnacht“ eine neue, furchtbare Dimension. Auch im heutigen Kreis Minden-Lübbecke gab es zahlreiche Gewalttaten gegen jüdische Mitmenschen und ihren Besitz. So wurde die Mindener Synagoge durch ein Feuer zerstört, in Minden und anderen Ortschaften im Kreis wurden zahlreiche Wohnhäuser und Geschäfte jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger angegriffen. Insgesamt sterben infolge des Novemberpogroms 1938 in Deutschland mehr als 1.300 Menschen, rund 30.000 Jüdinnen und Juden werden verhaftet oder in Konzentrationslager verschleppt. Über 1.400 Gottes- und Gemeindehäuser werden zerstört.
Außerdem markiert diese schreckliche Nacht den Beginn der systematischen Vernichtung von Jüdinnen und Juden im nationalsozialistischen Deutschland. In Gedenken an diese schrecklichen Ereignisse ist es unsere Pflicht, zu erinnern, zu mahnen und uns gemeinsam für eine Zukunft einzusetzen, in der unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger keine Angst davor haben müssen, in diesem Land zu leben. Antisemitischer Hetze, egal aus welcher gesellschaftlichen Gruppe, treten wir entschieden entgegen! Gerade nach dem barbarischen Massaker der Terrorgruppe Hamas in Israel am 7. Oktober müssen wir die Gewaltdrohungen und den Hass, denen jüdische Menschen und Gemeinden auch hier in Deutschland ausgesetzt sind, ganz deutlich zurückweisen und uns schützend und solidarisch vor sie stellen!